saned(8) | SANE Scanner Access Now Easy | saned(8) |
saned - SANE-Netzwerkdaemon
saned [ -a [ Benutzername ] ] [ -u Benutzername ] [ -b Adresse ] [ -p Port ] [ -l ] [ -D ] [ -o ] [ -d n ] [ -e ] [ -h ]
saned ist der SANE- (Scanner Access Now Easy) Daemon, der fernen Clients den Zugriff auf die auf dem lokalen Rechner verfügbaren bildgebenden Geräte ermöglicht.
saned akzeptiert die folgenden Optionen:
Falls saned von anderen Programmen wie inetd(8), xinetd(8) und systemd(1) ausgeführt wird, dann lesen Sie bitte die Dokumentation der jeweiligen Programme, wie Befehlszeilenoptionen übergeben werden.
Als aller erstes: saned ist nicht dazu gedacht, ans Internet oder andere, nicht vertrauenswürdige Netzwerke angebunden zu werden. Stellen Sie sicher, dass der Zugriff durch tcpwrappers und/oder eine installierte Firewall begrenzt ist. Verlassen Sie sich nicht auf die Authentifizierung von saned selbst. Führen Sie saned nicht als root aus, außer es ist unbedingt notwendig. Und installieren Sie saned nicht setuid root.
Die Konfigurationsdatei saned.conf enthält sowohl Optionen für den Daemon als auch die Zugriffsliste.
Die Zugriffsliste besteht aus Rechnernamen, IP-Adressen oder IP-Subnetzen (CIDR-Notation), denen erlaubt wird, lokale SANE-Geräte zu verwenden. IPv6-Adressen müssen in Klammern eingeschlossen und sollten immer in ihrer komprimierten Form angegeben werden. Verbindungen von localhost sind immer erlaubt. Leere Zeilen und Zeilen, die mit einer Raute (»#«) beginnen, werden ignoriert. Eine Zeile, die als einziges Zeichen ein »+« enthält, wird so interpretiert, dass sie auf jeden Rechnernamen passt. Dies erlaubt es jeder fernen Maschine, Ihren Scanner zu benutzen und kann ein Sicherheitsrisiko darstellen. Daher sollten Sie das nicht verwenden, außer Sie wissen, was Sie tun.
Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel für eine Konfigurationsdatei:
Die Groß- oder Kleinschreibung spielt bei Rechnernamen keine Rolle, daher ist EinRechner.com identisch zu einrechner.com.
Damit saned in seinem Standardbetriebsmodus korrekt funktioniert, ist es auch notwendig, die geeignete Konfiguration zu xinetd(8), inetd(8) oder systemd(1) hinzuzufügen (siehe unten). Beachten Sie, dass Ihr inetd(8) IPv6 unterstützen muss, falls Sie saned über IPv6 anbinden wollen. xinetd(8), openbsd-inetd(8) und systemd(1) unterstützen bekanntermaßen IPv6, prüfen Sie die Dokumentation Ihres inetd(8)-Daemons.
In den nachfolgenden Abschnitten wird die Konfiguration für inetd(8), xinetd(8) und systemd(1) detaillierter beschrieben.
Für die nachfolgenden Konfigurationen ist es nötig, eine Zeile der folgenden Form zu /etc/services hinzuzufügen:
Der offizielle IANA-Kurzname für Port 6566 ist »sane-port«. Der ältere Name »sane« gilt als veraltet.
Es ist notwendig, eine einzelne Zeile zu der Konfigurationsdatei (/etc/inetd.conf) von inetd(8) hinzuzufügen.
Die Konfigurationszeile sieht normalerweise folgendermaßen aus:
Falls Ihr System allerdings tcpd(8) für zusätzliche Sicherheitsüberwachung verwendet, können Sie die Zugriffssteuerung von saned deaktivieren, indem Sie ein »+« in saned.conf packen und stattdessen eine Zeile der folgenden Form in /etc/inetd.conf verwenden:
Beachten Sie, dass beide Beispiele davon ausgehen, dass es sowohl eine Gruppe als auch einen Benutzer namens saned gibt. Wenn Sie diesem Beispiel folgen, stellen Sie bitte sicher, dass die Zugriffsrechte auf das Spezialgerät so gesetzt sind, dass saned auf den Scanner zugreifen kann (das Programm benötigt generell lesenden und schreibenden Zugriff auf Scanner-Geräte).
Falls xinetd(8) statt inetd(8) auf Ihrem System installiert ist, kann das nachfolgende Beispiel für /etc/xinetd.conf hilfreich sein:
# default: off # description: Der Sane-Server akzeptiert Anfragen # auf Netzwerkzugriff auf einen lokalen Scanner mittels des # Netzwerks. service sane-port { port = 6566 socket_type = stream wait = no user = saned group = saned server = /usr/sbin/saned }
saned kann mit expliziter Unterstützung für systemd(1) kompiliert werden. Dies ermöglicht die Protokollierung von Debugging-Informationen und deren Speicherung im Journal von systemd(1). Die systemd(1)-Unterstützung erfordert die Kompilierung mit auf dem System installiertem systemd-devel-Paket. Dies ist die bevorzugte Option.
saned kann mit systemd(1) verwendet werden, ohne dass die systemd(1)-Unterstützung einkompiliert ist, allerdings wird dann die Protokollierung von Debug-Informationen nicht unterstützt.
Die systemd(1)-Konfiguration ist für die beiden Optionen verschieden, daher werden beide nachfolgend beschrieben.
Für die systemd(1)-Konfiguration müssen zwei Konfigurationsdateien in /etc/systemd/system hinzugefügt werden.
Die erste Datei, die wir hier hinzufügen müssen, heißt saned.socket. Sie muss den folgenden Inhalt haben:
[Unit] Description=Saned eingehendes Socket [Socket] ListenStream=6566 Accept=yes MaxConnections=1 [Install] WantedBy=sockets.target
Die zweite Datei, die hier hinzugefügt werden muss, ist saned@.service mit den folgenden Inhalten:
[Unit] Description=Scanner Service Requires=saned.socket [Service] ExecStart=/usr/sbin/saned User=saned Group=saned StandardInput=null StandardOutput=syslog StandardError=syslog Environment=SANE_CONFIG_DIR=/etc/sane.d # Falls Sie in Ihrer Konfiguration nach Fehlern suchen müssen, entfernen # Sie das Kommentarzeichen vor der nächsten Zeile und passen Sie sie mit # den gewünschten Debug-Optionen an # Environment=SANE_DEBUG_DLL=255 SANE_DEBUG_BJNP=5 [Install] Also=saned.socket
Sie müssen eine Umgebungsvariable für SANE_CONFIG_DIR setzen, die auf das Verzeichnis zeigt, in dem saned seine Konfigurationsdateien finden kann. Sie werden das »#« auf der letzten Zeile entfernen müssen und die Variablen für die gewünschten Debugging-Informationen setzen müssen, falls benötigt. Sie können mehrere Variablen setzen, indem Sie die Zuweisungen durch Leerzeichen trennen, wie das im obigen Beispiel gezeigt ist.
Anders als bei xinetd(8) und inetd(8) erlaubt systemd(1) das Mitschneiden der Fehlersuchausgabe von Backends, die mittels SANE_DEBUG_XXX gesetzt wurde. Lesen Sie die Handbuchseite für Ihr Backend, um zu sehen, welche Optionen unterstützt werden. Mit der oben dargestellten Dienste-Unit wird die Debugging-Ausgabe an das Systemprotokoll weitergeleitet.
Diese Konfigurationsdatei funktioniert auch, wenn saned MIT systemd(1)-Integrationsunterstützung kompiliert wurde, aber sie erlaubt nicht das Protokollieren der Debugging-Informationen.
Für die systemd(1)-Konfiguration für saned müssen zwei Konfigurationsdateien in /etc/systemd/system hinzugefügt werden.
Die erste Datei, die hier hinzugefügt werden muss, heißt saned.socket. Sie ist identisch zu der Version für systemd(1) mit einkompilierter Unterstützung. Sie muss den folgenden Inhalt haben:
[Unit] Description=Saned eingehendes Socket [Socket] ListenStream=6566 Accept=yes MaxConnections=1 [Install] WantedBy=sockets.target
Die zweite Datei, die hinzugefügt werden muss, ist saned@.service. Diese unterscheidet sich von der Version mit einkompilierter systemd(1)-Unterstützung.
[Unit] Description=Scanner Service Requires=saned.socket [Service] ExecStart=/usr/sbin/saned User=saned Group=saned StandardInput=socket Environment=SANE_CONFIG_DIR=/etc/sane.d [Install] Also=saned.socket
Benutzer:Passwort:Backend
enthält, ist der Zugriff auf die aufgelisteten Backends eingeschränkt. Ein Backend kann mit verschiedenen Benutzer/Passwort-Kombinationen mehrfach aufgelistet werden. Der Server verwendet MD5-Hashes, sofern dies vom Client unterstützt wird.
sane(7), scanimage(1), xscanimage(1),
xcam(1), sane-dll(5), sane-net(5),
sane-»Backendname«(5), inetd(8),
xinetd(8), systemd(1)
http://www.penguin-breeder.org/?page=sane-net
David Mosberger
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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29. September 2017 |