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setreuid, seteuid - reale und/oder effektive Benutzer- oder Gruppenkennung setzen
Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)
#include <unistd.h>
int setreuid(uid_t ruid, uid_t euid); int setregid(gid_t rgid, gid_t egid);
setreuid(), setregid():
_XOPEN_SOURCE >= 500 || /* Seit Glibc 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE || /* Glibc <= 2.19: */ _BSD_SOURCE
setreuid() setzt die realen und effektiven Benutzerkennungen des aufrufenden Prozesses.
Wird ein Wert von -1 für entweder die reale oder effektive Benutzerkennung angegeben, so wird erzwungen, dass diese Kennung unverändert bleibt.
Unprivilegierte Prozesse dürfen die effektive Benutzerkennung nur auf die reale, die effektive oder die gespeicherte set-user-ID setzen.
Unprivilegierte Benutzer dürfen nur die reale Benutzerkennung auf die reale Benutzerkennung oder die effektive Benutzerkennung setzen.
Wenn die reale Benutzerkennung gesetzt ist (d.h. ruid nicht -1 ist) oder die effektive Benutzerkennung auf einen Wert gesetzt ist, der nicht gleich der vorherigen realen Benutzerkennung ist, so wird die gespeicherte set-user-ID auf die neue effektive Benutzerkennung gesetzt.
Vollkommen analog setzt setregid() die reale und die effektive Gruppenkennung des aufrufenden Prozesses und alles oben gesagte bleibt gültig, wenn »Gruppe« anstatt »Benutzer« verwandt wird.
Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno gesetzt, um den Fehler anzuzeigen.
Hinweis: In manchen Fällen kann setresuid() selbst dann fehlschlagen, wenn die UID des Aufrufenden 0 ist; es ist ein gravierender Sicherheitsfehler, wenn der Test auf einen Fehlschlag von setresuid() nicht ausgeführt wird.
POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, 4.3BSD (setreuid() und setregid() erschienen erstmalig in 4.2BSD).
Das Setzen der effektiven Benutzerkennung (Gruppenkennung) auf die gespeicherte set-user-ID (set-group-ID) ist seit Linux 1.1.37 (1.1.38) möglich.
POSIX.1 beschreibt nicht alle möglichen UID-Änderungen, die Linux für einen nicht privilegierten Prozess zulässt. Für setreuid() kann die effektive Benutzerkennung auf den Wert der realen Benutzerkennung oder die gespeicherte set-user-ID gesetzt werden. Es ist nicht spezifiziert, ob unprivilegierte Prozesse die reale Benutzerkennung auf die reale Benutzerkennung, die effektive Benutzerkennung oder die gespeicherte set-user-ID setzen dürfen. Für setregid() kann die reale Gruppenkennung auf den Wert der gespeicherten set-group-ID geändert werden und die effektive Gruppenkennung kann auf den Wert der realen Gruppenkennung oder der gespeicherten set-group-ID geändert werden. Die genauen Details, welche Kennungsänderungen zulässig sind, unterscheiden sich implementierungsabhängig.
POSIX.1 macht keine Angaben zum Effekt dieser Aufrufe auf die gespeicherten Werte von set-user-ID und set-group-ID.
Die ursprünglichen Linux-Systemaufrufe setreuid() und setregid() unterstützten nur 16-Bit-Benutzer- und Gruppenkennungen. Entsprechend fügte Linux 2.4 setreuid32() und setregid32() hinzu, die 32-Bit-Kennungen unterstützen. Die Wrapper-Funktionen setreuid() und setregid() von Glibc gehen damit transparent über Kernelversionen hinweg um.
Auf der Kernelebene sind Benutzer- und Gruppenkennungen Attribute pro Thread. POSIX verlangt aber, dass sich alle Threads in einem Prozess die gleichen Berechtigungsnachweise teilen. Die NPTL-Threading-Implementierung behandelt die POSIX-Anforderungen durch Bereitstellung von Wrapper-Funktionen für die verschiedenen Systemaufrufe, die die UIDs und GIDs der Prozesse ändern. Diese Wrapper-Funktionen (darunter die für setreuid() und setregid()) verwenden eine signalbasierte Technik, um sicherzustellen, dass bei der Änderung der Berechtigungsnachweise eines Threads auch alle anderen Threads des Prozesses ihre Berechtigungsnachweise ändern. Für Details siehe nptl(7).
getgid(2), getuid(2), seteuid(2), setgid(2), setresuid(2), setuid(2), capabilities(7), credentials(7), user_namespaces(7)
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother <krd@gulu.net>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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5. Februar 2023 | Linux man-pages 6.03 |