flock - Sperrungen in Shell-Skripten verwalten
ÜBERSICHT
flock [Optionen] Datei|Verzeichnis
Befehl [Argumente]
flock [Optionen] Datei|Verzeichnis -c
Befehl
flock [Optionen] Nummer
Dieses Dienstprogramm verwaltet mit flock(2) eingerichtete
Sperrungen über Shell-Skripte oder die Befehlszeile.
Die erste und die zweite der oben genannten Formen führen
die Sperrung im Rahmen der Ausführung eines Befehls aus,
ähnlich wie su(1) oder newgrp(1) dies tun. Sie sperren
eine angegebene Datei oder ein Verzeichnis, welche angelegt
werden (ausreichende Berechtigungen vorausgesetzt), wenn sie noch nicht
existieren. In der Voreinstellung wartet flock, bis die Sperrung
verfügbar wird, wenn diese nicht unmittelbar erreicht werden
kann.
Die dritte Form verwendet eine offene Datei anhand der
Dateideskriptors-Nummer. In den unten stehenden Beispielen sehen Sie,
wie Sie dies verwenden können.
-c, --command Befehl
übergibt einen einzelnen Befehl ohne
Argumente an die Shell mit -c.
-E, --conflict-exit-code Zahl
ist der Exit-Status, wenn die Option -n verwendet
wird und die kollidierende Sperrung besteht, oder wenn die Option -w
verwendet und die Zeit überschritten wird. Der Vorgabewert ist
1. Die Zahl muss im Bereich von 0 bis 255 liegen
(einschließlich dieser Werte).
-F, --no-fork
forkt nicht vor der Ausführung des Befehls.
Bei der Ausführung wird der Flock-Prozess durch den Befehl
ersetzt, der dann die Sperre hält. Diese Option ist zu --close
inkompatibel, da andernfalls nichts zum Halten der Sperre übrigbleiben
würde.
-e, -x, --exclusive
richtet eine exklusive Sperrung ein, gelegentlich auch
Schreibsperre genannt. Dies ist die Voreinstellung.
-n, --nb, --nonblock
schlägt fehl, anstatt zu warten, wenn eine Sperre
nicht unmittelbar eingerichtet werden kann. Siehe die Option -E
für den verwendeten Exit-Status.
-o, --close
schließt den Dateideskriptor, für den die
Sperrung besteht, bevor der Befehl ausgeführt wird. Dies ist
sinnvoll, wenn der Befehl einen Kindprozess erzeugt, der nicht
ebenfalls die Sperrung erhalten soll.
-s, --shared
richtet eine gemeinsame Sperre ein, gelegentlich auch
Lesesperre genannt.
-u, --unlock
löst eine Sperrung. Dies ist normalerweise nicht
erforderlich, da eine Sperrung automatisch gelöst wird, wenn die Datei
geschlossen wird. Dennoch kann es in speziellen Fällen nötig
sein, zum Beispiel wenn die eingeschlossene Befehlsgruppe einen
Hintergrundprozess geforkt haben könnte, welcher die Sperrung nicht
übernehmen soll.
-w, --wait, --timeout Sekunden
verursacht einen Fehlschlag, wenn die Sperrung nicht
innerhalb der angegebenen Anzahl Sekunden eingerichtet werden kann.
Dezimale Nachkommastellen sind zulässig. Siehe die Option -E
für den verwendeten Exit-Status. Wenn für Sekunden Null
angegeben ist, wird dies als --nonblock interpretiert.
--verbose
meldet, wie lange es bis zur tatsächlichen
Sperrung dauerte oder warum die Sperrung nicht erreicht werden konnte.
-h, --help
zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.
-V, --version
zeigt Versionsinformationen an und beendet das
Programm.
Der Befehl verwendet generell die Exit-Status-Werte aus
<sysexits.h>, außer wenn Sie die Optionen -n oder
-w verwenden, welche beim Einrichten der Sperre einen Fehler melden,
mit einem durch die Option -E festgelegten Exit-Status, oder 1 als
Voreinstellung. Der durch -E angegebene Exit-Status muss im Bereich
von 0 bis 255 liegen (einschließlich dieser Werte).
Wenn Sie die Befehl-Variante verwenden und die
Ausführung des Kindprozesses funktioniert, dann ist der Exit-Status
jener des Kindprozess-Befehls.
flock erkennt keine Deadlocks. Siehe flock(2)
für Details.
Einige Dateisysteme (zum Beispiel NFS und CIFS) haben B() nur
unzureichend implementiert und B kann immer fehlschlagen. Für
Details, siehe flock(2), nfs(5) und mount.cifs(8).
Abhängig von den Einhängeoptionen kann flock dort immer
fehlschlagen.
Beachten Sie, dass »shell> « in den Beispielen
eine Eingabeaufforderung darstellt.
shell1> flock /tmp -c cat; shell2> flock -w .007 /tmp -c
echo; /bin/echo $?
richtet eine exklusive Sperrung des Verzeichnisses
/tmp ein, woraufhin der zweite Befehl scheitert.
shell1> flock -s /tmp -c cat; shell2> flock -s -w .007 /tmp
-c echo; /bin/echo $?
richtet eine gemeinsame Sperre des Verzeichnisses
/tmp ein, woraufhin der zweite Befehl nicht scheitert. Beachten Sie,
dass die Einrichtung einer exklusiven Sperre mit dem zweiten Befehl scheitern
wird.
shell> flock -x local-lock-file echo 'a b c'
holt die exklusive »lokale-Sperrdatei«,
bevor »echo« mit »a b c« ausgeführt
wird.
(; flock -n 9 || exit 1; # ... unter der Sperrung
ausgeführte Befehle ...; ) 9>/var/lock/mylockfile
Die Form ist in Shell-Skripten praktisch. Der Modus zum
Öffnen der Datei spielt für flock keine Rolle. Die
Verwendung von > oder >> ermöglicht das Anlegen
der Sperrdatei, falls sie noch nicht existiert, wofür allerdings
Schreibrechte erforderlich sind. Mit < wird vorausgesetzt, dass die
Datei bereits existiert und nur Lesezugriffsrechte nötig sind.
[ "${FLOCKER}" != "$0" ] && exec env
FLOCKER="$0" flock -en "$0" "$0"
"$@" || :
Dies ist ein nützlicher Baustein-Code für
Shell-Skripte. Setzen Sie es an den Anfang des zu sperrenden Skripts und es
wird sich bei der ersten Ausführung automatisch sperren. Wenn die
Umgebungsvariable $FLOCKER für das auszuführende
Shell-Skript nicht gesetzt ist, dann führen Sie flock aus und richten
eine exklusive nicht-blockierende Sperre ein (mit dem Skript selbst als
Sperrdatei), bevor sie es mit den richtigen Argumenten selbst erneut
ausführen. Es setzt auch die Umgebungsvariable FLOCKER auf den
richtigen Wert, so dass es nicht erneut läuft.
shell> exec 4<>/var/lock/mylockfile; shell> flock -n
4
Diese Form ist für die Sperrung einer Datei
praktisch, ohne einen Unterprozess zu starten. Die Shell öffnet die
Sperrdatei zum Lesen und Schreiben als Dateideskriptor 4; dann wird
flock zum Sperren des Deskriptors verwendet.
H. Peter Anvin <hpa@zytor.com>
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Software, in den Quellen finden Sie die Bedingungen zur
Vervielfältigung und Weitergabe. Es gibt KEINE Garantie, auch nicht
für die MARKTREIFE oder die TAUGLICHKEIT FÜR EINEN BESTIMMTEN
ZWECK.
Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf
<https://github.com/util-linux/util-linux/issues>.
Der Befehl flock ist Teil des Pakets util-linux, welches
aus dem Linux-Kernel-Archiv
<https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/> heruntergeladen
werden kann.